Die Schulbusse sicherer machen
Beteiligte ziehen positives Resümee des Projekts "Busschule" - Über 1200 Kinder im Kreis nahmen bisher daran teil
600 Unfälle mit Schulbussen passieren jährlich in Rheinland-Pfalz, sei es beim Einsteigen, im Bus selbst oder beim Überqueren der Straße. Mit einer "Busschule" versuchen Kreis, Unfallkasse, RMV und Polizei, die Schüler auf die Gefahren hinzuweisen. Über 1200 Kinder haben seit Herbst daran schon teilgenommen.
COCHEM-ZELL. "Dieses Projekt ist unheimlich wichtig und ich bin froh, dass sich so viele Schulen daran beteiligten", freute sich Landrat Eckhard Huwer in Landkern. In der dortigen Grundschule zogen die Beteiligten dieser "konzertierten Aktion" eine erste Bilanz des Projektes Busschule.
Und die kann sich durchaus sehen lassen. "Seit Herbst stellen wir schon fest, dass das Verhalten der Kinder im Schulbus anders geworden ist und dass die Vorfälle weniger werden", so Peter Magerl, der Chef der Cochemer Polizeiinspektion.
Dies ist auch das Ziel der Aktion. "Wir wollen das Verhalten der Kinder im Schulbus trainieren", meint Beate Eggert, die Geschäftsführerin der Unfallkasse Rheinland-Pfalz. Und Rolf Schüller, der Geschäftsführer der RMV, fügt hinzu: "Es ist wichtig für uns, dass wir die Anzahl der Unfälle mit Schulbussen reduzieren, aber auch das Verhalten der Kinder in den Bussen beeinflussen." Eine Aktion, die auch für die Busunternehmen wichtig ist, wie Petra Reuter aus Treis-Karden betont. "Vandalismus ist auch ein Problem für uns", meint sie. Auch hier könne das Projekt Busschule helfen.
Sicherheit im Schulbus, auch für die Polizei ein wichtiges Thema. "Wir haben dieses Projekt von Anfang an begrüßt und freuen uns über die große Resonanz", so Peter Magerl. Die Polizei kontrolliere die Busse regelmäßig, immer wieder würden auch Polizeibeamte mitfahren. Auch die Kreisverkehrsschule werde an dieser Aktion beteiligt und einbezogen, betonte der Polizeichef.
Dass der Stress auf dem Weg zur Schule auch Auswirkungen auf den Schulalltag hat, diese Erfahrung macht immer wieder Mario Spies, der Rektor des Schulverbandes Landkern. "Die Kinder kommen nicht entspannt in den Unterricht, zunächst müssen die Erlebnisse im Bus verarbeitet werden, bevor mit der Schule richtig begonnen werden kann", berichtet er aus der Praxis. Durch ein gezieltes Verhaltenstraining für den Schulbus und eine entsprechende Entspannung auf dem Weg zur Schule hofft er, dass auch die Lehrer und Schüler Vorteile von diesem Projekt haben.
Im Sommer vergangenen Jahres wurden die Schulen des Kreises auf dieses Projekt hingewiesen. Und die Resonanz war sehr groß. "Die Nachfrage ist größer als wir derzeit leisten können", freut sich Rolf Schüller. 120 Schüler können an einem Vormittag geschult werden. Zwölf Schulen haben bisher daran teilgenommen. "Unser Ziel ist es, dies auszuweiten und das Angebot zu vergrößern", betonen unisono RMV und Unfallkasse. Dokumentiert wird das Projekt im Kreis Cochem-Zell derzeit auch von der Film-AG des Martin-von-Cochem-Gymnasiums in Cochem.
Und sie alle hoffen, dass die Resonanz so bleibt und auch das Projekt weiter erfolgreich ist. Denn, so Rolf Schüller von der RMV: "Jeder Unfall ist einer zuviel." (dj) Quelle: Rhein-Zeitung 19. Feb. 2005