Mythos Selbstbewusstsein
Unter den Bedingungen der Pandemie waren die Möglichkeiten der Verkehrserziehung (VE) stark beschränkt. Durch Defizite im Fachunterricht fehlte häufig die Möglichkeit, dort Inhalte der VE zu integrieren. Sonderveranstaltungen und Projekte zur VE fanden ebenfalls häufig nicht statt.
Unter den Pandemie-Bedingungen konnten Beobachtungen gemacht werden, die für die VE an Schulen von Interesse sind. Das Thema Ablenkung spielte im Rahmen von Online-Veranstaltungen und Computer-gestütztem Unterricht eine große Rolle. Die Bedeutung auch hinsichtlich einer sozial selektiven Funktion wurde unter diesen Bedingungen deutlicher.
Die Notwendigkeit der Präsenz von Lehrpersonal wurde deutlich, wenn es um die Selbsteinschätzung von Schülerinnen und Schülern ging. Im Online-Unterricht bzw. im Computer-gestützten Unterricht wurden Quellen aus dem Internet oft unreflektiert übernommen. Ein Effekt dieses Vorgehens war die Bevorzugung von Seiten, die den Besuchern positiv verstärkend statt kritisch hinterfragend entgegentraten. Eine von erbrachter Leistung und Bewertung unabhängige Bestärkung des Selbstbewusstseins hat aber negative Einflüsse auf das Verhalten, die besonders im Verkehr fatal sein können.
Dem Mythos Selbstbewusstsein kann mit Hilfen zur Selbstbeherrschung entgegengetreten werden. Langfristige Untersuchungen dazu belegen einen umfassend positiven Einfluss, der auch auf den Straßen seine positive Bedeutung nicht verliert.