Kinder im Straßenverkehr sind in vieler Hinsicht benachteiligt, u. a. in ihrer Wahrnehmungs. und Konzentrationsfähigkeit.
Aufgrund ihrer geringen Körpergöße ergibt sich ein anderer Blickwinkel; zudem ist ihr Blickfeld kleiner und auf den Nahbereich fixiert.
Auch die akustische Wahrnehmung von Kindern unterscheidet sich von der der Erwachsenen.
Aber: Wahrnehmungsleistungen sind durch Übung trainierbar und wesentlich steigerbar.
"Wenn ich exakt wahrnehmen möchte, muss ich mich konzentrieren."
Als Folge der so genannten Reizüberflutung haben Nervosität und Konzentrationsschwäche bei Schulkindern stark zugenommen.
Angesichts der Anforderungen, die z. Bsp. die Teilnahme am Straßenverkehr schon an die Grundschüler stellt, sollten wir ihnen die Möglichkeit an die Hand geben, ihre Konzentrationsfähikeit zu trainieren und mit den vielfältigen Ablenkungen besser umzugehen.
Daher sind Wahrnehmungs- und Konzentrationsübungen im Bereich der verkehrserziehung und auch der allgemeinen Unfallverhütung unverzichtbar.
"Kinder lernen, wenn sie spielen."
Das Lernen selbst ist bei einem guten Spiel nicht nur intensiver, sondern wegen der positiven Gestimmtheit auch viel effektiver.
Bei vielen Spielen lernen Kinder, logisch zu denken und mögliche Folgen gedanklich vorwegzunehmen.
Genau das müssen sie auch im Straßenverkehr können.
Die Fertigkeit zur gedanklichen Weiterentwicklung von Verkehrssituationen, zur Antizipation von Verhaltensweisen anderer sowie der Aufbau eines flexiblen, situationsbezogenen und vorausschauenden Verhaltens sind zentrale Anliegen der Verkehrserziehung.
Denn: "Der Verkehr ist nicht, er wird."
Spielen dient unter anderem dem kognitiven Lernen, der Förderung der Bewegungssicherheit und dem Aufbau sozialer Fähigkeiten. Dass eine Methode, mit deren Hilfe so viel gelernt werden kann, nicht knochentrocken, sonder mit viel Spaß verbunden ist, grenzt an ein kleines Wunder. Spielen ist halt wunderbar.
Spielorte können der Klassenraum, die Turnhalle oder der Schulhof sein
optimal sind kurze Spielphasen, die im tagesablauf der Klasse eingesetzt werden
optimal sind Spiele, die keine längeren Vorbereitungen benötigen, eine verständliche Instruktion besitzen, mit möglichst wenig Material auskommen, die gesamte Gruppe mit einbeziehen, allen Beteiligten Freude bereitet, auch in Innen- und Außenräumen gespielt werden können
eine Gesamtspielzeit von mehr als 20 Minuten am Stück ist weniger günstig als zwei kurze Spielphasen
Spiele auch auf einem Elternabend vorstellen, damit die Eltern Gelegenheit haben, sie kennnen zu lernen und mit ihren Kindern zu Hause weiterzuspielen
LITERATURHINWEISE:
Glas, Brigitte; in Zeitschrift für Verkehrserziehung 4/99; Vogel Verlag
Siems, Gisela; in Zeitschrift für Verkehrserziehung 2/02; Vogel Verlag
Lernwerkstadt; Deutsche Verkehrswacht Medien&Service-Center GmbH; Meckenheim 2002
Siems, Gisela; Förderband 1: "Konzentrations- und Wahrnehmungstraining"; Eigenverlag;
Jackel/Siems; "Wahrnehmungstraining"; Vogel Verlag
Liebrich, Karl/Schubert, Helga; "Auf den Schwingen der Bewegung und Phantasie"; Auer Verlag, 1994