Die Bundespolizei warnt
Eigene Vorsicht – bester Unfallschutz!
Die Gefahren, die beim Betreten von Gleisanlagen und Bahnübergängen bestehen, werden aus bundespolizeilicher Erfahrung zumeist unterschätzt. Unfallursachen sind unter anderem unachtsames oder unsachgemäßes Verhalten auf Eisenbahnanlagen.
Züge – eine unterschätzte Gefahr
Seien Sie stets achtsam, wenn Sie sich an Orten aufhalten, wo sich Züge bewegen. Denn Züge …
- … durchfahren Bahnhöfe mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern. Durch den entstehenden Luftsog können unmittelbar an der Bahnsteigkante befindliche Gegenstände in Bewegung geraten.
- … können Hindernissen nicht ausweichen und haben einen sehr langen Bremsweg.
- … nähern sich fast lautlos.. Ein elektrisch betriebener Zug – selbst mit über 200 Stundenkilometern – ist für das menschliche Ohr erst wahrnehmbar, wenn er bereits vorbeifährt!
- … fahren auch außerhalb des ausgehängten Fahrplanes und können ein Gleis in beide Richtungen befahren.
Wichtige Hinweise für Ihre Sicherheit
Gleise nur an ausgewiesenen Stellen überqueren
Überqueren Sie die Gleise ausschließlich an den Stellen, die dafür offiziell vorgesehen sind!
Vorsicht an der Bahnsteigkante
Halten Sie sich auf dem Bahnsteig nicht unmittelbar an der Bahnsteigkante auf!
Die weiße Sicherheitslinie auf dem Boden markiert den sicheren Abstand zur Bahnsteigkante. Übertreten Sie die Sicherheitslinie erst dann, wenn der Zug hält.
An den Bahnübergängen kommt es jährlich zu rund 200 Unfällen, davon endet jeder vierte tödlich
Verhalten Sie sich richtig an Bahnübergängen
An den Bahnübergängen kommt es immer wieder zu gefährlichen Unfällen
Viele dieser Unfälle sind auf Fehlverhalten der Straßenverkehrsteilnehmer zurückzuführen. Leichtsinn, Unaufmerksamkeit und Unkenntnis sind die häufigsten Ursachen.
Ab dem Jahr 2015 beteiligt sich die Bundespolizei offiziell als neuer Partner, neben der Deutsche Bahn, dem ADAC sowie den gesetzlichen Unfallversicherungen VBG und UVB, an der Gemeinschaftsaktion "sicher drüber". Die Aktion soll für mögliche Gefahren an den Kreuzungen von Straße und Schiene sensibilisieren und Unfälle verhindern. Insgesamt konnten 2015 allein 15 Vor-Ort-Veranstaltungen in den Bundesländern Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen realisiert werden. Für 2016 sind weitere Präventionstermine geplant.
Weitere Informationen der Deutschen Bahn zur Kampagne erhalten Sie unter:
Vorsicht vor elektrischem Strom in Oberleitungen und Stromschienen
Jedes Jahr verunfallen Personen, die aus Leichtsinn, Unwissenheit und Abenteuerlust auf abgestellte Güterwagen klettern oder auf S-Bahnen "surfen". Fast alle dieser Unfälle enden mit schwersten Verletzungen oder tödlich.
Bereits die Nähe zu den Oberleitungen, zum Beispiel durch Klettern auf Bahnwaggons, genügt für einen Stromschlag – die Stromleitung muss hierfür nicht berührt werden.
Oberleitungen haben eine Spannung von 15.000 Volt (das sind 65 Mal mehr als in der Steckdose zu Hause) und eine Stromstärke von über 1.000 Ampere. Diese Kombination ist in der Lage, die Luft zu überspringen und auf einem Lichtbogen – einem Blitz – über den Körper zur Erde zu gelangen.
Der menschliche Körper, der zu zwei Dritteln aus Wasser besteht, wird in diesem Moment zum „leitenden Gegenstand“. Deshalb haben auch Drachen und Modellflugzeuge in der Nähe von Ober- und Hochspannungsleitungen nichts verloren.
Gleise sind kein Fotostudio
Die Bundespolizei warnt davor, Gleise als fotografisches Motiv zu verwenden.
Diese Warnung gilt nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Personen, die zu Werbezwecken fotografieren. Denn hierbei werden ebenfalls oft Personen auf Bahnanlagen dargestellt. So kann zum Beispiel der Eindruck entstehen, dass sich auf Bahngleisen sorglos balancieren lässt.
Die Bundespolizei warnt: Ein solches Verhalten ist leichtsinnig und kann zu tragischen Unfällen führen .
Zudem handelt ordnungswidrig, wer Gleise unbefugt überschreitet oder sich unbefugt innerhalb der Gleise aufhält. Die Bundespolizei bietet Ihnen die Möglichkeit, Informationsveranstaltungen in Schulen oder auch gezielte Präventionsgespräche mit den Betroffenen durchzuführen.